Eine besondere Form von Schuh-Einlagen sind sogenannte sensomotorische Einlagen. Sie unterscheiden sich deutlich von der herkömmlichen Variante, weil sie durch speziell eingearbeitete Druckpunkte einen Reiz im Gehirn auslösen, der wiederum gewünschte Auswirkungen auf die Muskulatur mit sich bringt. Anders gesprochen: Durch die Stimulierung bestimmter Nerven reagiert der Körper mit einer veränderten Muskelspannung, können also Muskel- und Gelenkpartien entlastet werden, um eine Korrektur des Ganges zu erreichen. Wo die Druckpunkte auf den sensomotorischen Einlagen eingearbeitet sind, hängt vom Krankheitsbild der Kunden ab.

Bei der Sensomotorik geht es also um ein enges Zusammenspiel von Muskeln und Nervensystem. Über das System von Meldung und Rückmeldung lösen sensomotorische Reize eine körperliche Antwort aus. Und eben an der Stelle können die Einlagen eingreifen und die Reize beeinflussen. Diese Form der speziellen Einlagen kommt vor allem bei diagnostizierten Fehlbildungen (unter anderem bei Spitzfuß, Senkfuß, Knick- und Klumpfuß) sowie bei Lähmungen und Spastiken zum Einsatz.

Vorrangig Kinder können von sensomotorischen Einlagen profitieren, um bestimmte Krankheitsbilder und Fußdeformitäten zu korrigieren und abzumildern. Allerdings sind solche Einlagen erst bei Kindern ab drei Jahren sinnvoll. „Erst dann ist der Babyspeck verschwunden und hat sich der Fuß soweit entwickelt“, begründet Benjamin Gutjahr, Orthopädieschuhmacher bei OSZL in Leipzig. Werden Deformitäten nicht behandelt – eben mit Hilfe solcher Einlagen – können die Auswirkungen auf die Kinder gravierend sein. Denn meist gehen Fehlbildungen mit Schmerzen einher. Und die beschränken sich irgendwann nicht mehr auf den Fuß oder das Bein, sondern ziehen auch den Rücken und den Nacken in Mitleidenschaft. Die Folge: eine eingeschränkte Beweglichkeit.

Ein Maßanfertigung ist unerlässlich, zudem sollten die senomotorischen Einlagen an die Schuhe angepasst werden, die am häufigsten im Alltag zum Einsatz kommen. Gutjahr rät daher dazu, die entsprechenden Schuhe zum Orthopädieschuhmacher mitzubringen. Dieser passt die Einlagen nicht nur an Fuß und Schuh an, sondern überprüft auch halbjährlich, ob Veränderungen daran nötig sind, weil sich eben das Gangbild verbessert hat. „Wir dokumentieren äußerst engmaschig, um zu sehen, ob Verbesserungen zu erkennen sind“, sagt er.

Bislang ist die Kostenübernahme für sensomotorische Einlagen eine Kann-Entscheidung der Krankenkasse. „Heißt: Die Einlagen sind nicht im Heil- und Hilfsmittelkatalog aufgeführt“, erklärt Gutjahr. Er rät daher dazu, bei der entsprechenden Krankenkasse nachzufragen.
OS. B. Gutjahr – OSZL • Der Fuß- und Schuhspezialist.

Weitere Informationen gibt es unter www.einlagen-leipzig.de